Kastrationberatung

Kastration / Sterilisation

bei Hunden

Kastrieren oder nicht?

Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht.

 

Bei beiden Geschlechtern spricht man von Kastration. Bei der Kastration werden Hoden oder Eierstöcke entfernt.
In meiner Praxis werde ich immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob der Hund - die Hündin zu kastrieren sei und in welchem Alter dies am besten geschieht.

Viele Fragen dazu beschäftigen Sie:

  • Setze ich meinen Hund gesundheitlichen Risiken aus?
  • Was genau ist eine Kastration?
  • Was geschieht bei der Operation?
  • Wie geht es meinem Hund – meiner Hündin nach der Kastration?
  • Wird sich mein Tier verändern?
  • Wird es danach dicker?
Ich möchte Ihnen eine möglichst neutrale Entscheidungshilfe bieten. Sie werden jedoch feststellen, dass es bei diesem Thema keine Ideallösung gibt. Nur Sie persönlich können sich nach sorgfältiger Aufklärung verantwortungsvoll dafür oder dagegen entscheiden.
Häufige Gründe für eine Kastration:
  • kein Hundenachwuchs erwünscht
  • Läufigkeit stört (Blutflecken, Ansturm von Rüden)
  • Ausgeprägte Scheinträchtigkeit im Anschluss an jede Läufigkeit
  • Aggressivität der Hündin
  • Krankhafte Veränderungen der Gebärmutter und/ oder der Eierstöcke 

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Vorteile der Kastration
Die Kastration ist ein kurzer, einmaliger operativen Eingriff in Vollnarkose bei dem die Eierstöcke und ggfs. auch die Gebärmutter entfernt werden.
Die Kastration stellt eine dauerhaft sichere Empfängnisverhütung dar.
Scheinträchtigkeit kann behoben und Aggressivität gemildert werden.
Eine Kastration vor der ersten Läufigkeit verringert das Brustkrebsrisiko massiv:
  • vor der ersten Läufigkeit:
    Wahrscheinlichkeit Tumorentwicklung unter 2 %
  • nach der ersten Läufigkeit:
    Wahrscheinlichkeit steigt auf 8 %
  • nach der zweiten Läufigkeit:
    Erhöhung des Krebsrisikos auf 25 %
  • nach der dritten Läufigkeit: Bildung von Tumoren
    ist nicht mehr zu beeinflussen.
Häufig wirkt sich die Kastration auch sehr positiv auf die Psyche der Hündin – des Hundes aus, Vor allem ängstliche und nervöse Hunde werden ausgeglichener und selbstsicherer. Das Verhalten der kastrierten Hunde bleibt meistens eher „verspielt“, was sich in erhöhter Anhänglichkeit und Verspieltheit bis ins hohe Alter ausdrückt. Ein Verlust der Bewegungsfreude oder des Temperamentes ist nicht zu erwarten.
Nachteile der Kastration
Bei großen Rassen besteht das Risiko der Harninkontinenz/Harnträufeln, das oft erst nach Jahren auftritt. Meistens 2 – 4 mal / Jahr im Schlaf. Hier helfen alternative, sanfte Medikamente, Akupunktur und Neuraltherapie.
Fellveränderungen können vorwiegend bei lang- und feinfellige Hunden auftreten. Kurz –und stockhaarige Rassen sind davon nicht betroffen.
Vereinzelt wird auch ein hormonell bedingter Haarausfall an den Flanken beobachtet.
Eine hormonell bedingte Veränderung der Futterverwertung. Viele Hunde entwickeln einen größeren Appetit und setzen leichter Kilos an. Eine kalorienreduzierte Fütterung und viel Bewegung wirken einer Gewichtszunahme entgegen. Ein kastrierter Hund wird bei entsprechender Fütterungsdisziplin nicht dicker!
Sterilisation
Bei der Sterilisation werden nur die Eileiter unterbunden. Es kann nun kein Nachwuchs mehr produziert werden, allerdings ist Ihr Tier weiterhin hormonell aktiv. Die Sterilisation bietet keinerlei Vorteile, da Ihr Hund weiterhin dem hormonellen Läufigkeitsstress unterliegt und die Probleme mit den Blutungen und den interessierten Rüden weiterhin bestehen.

Kastration / Sterilisation bei Katzen

Kastration statt Sterilisation

Bei der Kastration von Katzen werden die Hoden und Eierstöcke komplett entfernt. Es werden keine Geschlechtshormone mehr produziert und die Tiere verhalten sich danach geschlechtsneutral.
Vorteile einer Kastration
  • zutraulicheres und häuslicheres Wesen
  • kein Markieren des Reviers mehr Sie entfernen sich nicht mehr so weit von ihrem Zuhause und sind somit
  • weniger Gefahren (Rivalkämpfe, Autounfälle, Ansteckung von gefährlichen Viren etc.) ausgesetzt
  • Höhere Lebenserwartung
Bei einer Sterilisation werden lediglich Ei- bzw. Samenleiter durchtrennt. Das bedeutet, dass die Männchen zwar keinen Nachwuchs mehr zeugen könnten und die Weibchen nicht mehr trächtig werden können, aber immer noch voll aktiv wären. Das heißt, sie markieren weiterhin, verteidigen ihr Revier, gehen auf die Suche nach einem Weibchen bzw. werden weiterhin rollig.
Das richtige Alter
Nach heutigem Forschungsstand ist der richtige Zeitpunkt auf jeden Fall vor der Geschlechtsreife und somit am risiko- und stressfreisten für Ihr Tier. Je nach Rasse geschieht die Geschlechtsreife zwischen dem 4. Monat und 2 Jahren. In der Regel liegt sie bei 5 – 10 Monaten. Manche Katzenrassen wie z.B. Heilige Birma, Siamkatze, Abessinier, sind allerdings besonders frühreif und bereits mit 4 -6 Monaten geschlechtsreif.
Nach einer Kastration kann Ihr Tier an Gewicht zulegen. Das liegt jedoch nicht an der Kastration, sondern an der Futterverwertung.
Mit ein paar ganz einfachen Tipps beugt man dem jedoch vor.
  • Eine über den Tag verteilte abgemessene Futtermenge, verteilt auf mehrere kleine Portionen. Heißhunger wird somit vorgebeugt.
  • Leckerlis sind ab und zu erlaubt, sollten jedoch von der Tagesration abgezogen werden
  • Bewegung heißt das Zauberwort. Spielen verbrennt so richtig viel Kalorien!

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Vor- und Nachteile einer Kastration. Unterschied Kastration Hund / Katze und Serilisation. Was ist sinnvoll.

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